Bicycle Jewelry

Es gibt bei schönen Fahrrädern immer auch einzelne Komponenten, die das Herz höher schlagen lassen und das Ganze erst so richtig zum Strahlen bringen. Das sind einfach Schmuckstücke, die sind teurer, schön, perfekt verarbeitet und unter Gleichgesinnten bekommt man ein zustimmendes, respektvolles Nicken als Bestätigung der Besonderheit und Anerkennung. Keine Massenware, sondern der Schmuck der Fahrrad-Connoisseure, Brüder und Schwestern im Geiste. Fährt jemand vorbei auf einer Thomson Sattelstütze, dann hat man sofort eine Verbindung.

Italian Bike Jewelry by Stefano
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Alutech Punk

Man muß nicht mehr als ein Bike haben.

Man kann aber.

Man kann rote Eichhörnchen gut finden.

Man kann schwarze Eichhörnchen gut finden.

Man kann MTBs gut finden.

Man kann RR gut finden.

Was ich gut finde ändert sich manchmal.

Vor allem finde ich aber gut wenn ich Rad fahren kann.

Am liebsten auf Bikes die ich gerne anschaue, deren Anblick mir Freude bereitet.
Am liebsten auf Bikes die ich selten/nicht bei anderen Radfahrern sehe.
Am liebsten auf Bikes die einzigartig sind.

Beim Alutech Punk war ich mir nicht so sicher.

Ich finde es ziemlich einzigartig.
Ich werde den Punk wohl nicht oft unter einem anderen Arsch sehen.
Ich konnte auch gar nicht mehr weg sehen vor allem bei dem roten Rahmen.

Nur bei der Geometrie war ich nicht 100% überzeugt.

Als erstes habe ich Alutech angeschrieben und gefragt ob da wohl ein Fehler in der Geo Tabelle wäre?

Antwort gabs prompt vom Chef (Jürgen Schlender) und auch jede weitere Frage wurde sehr schnell und freundlich beantwortet.
Das ist mir vor vielen Jahren schon mal passiert.
Damals hatte ich Bergwerk Bikes (Gott hab sie selig) angeschrieben und bekam meine Antworten von Lutz Scheffer (dann Canyon, Rotwild).
Bei so nem Service bin ich dann quasi schon verhaftet.

Zurück zur Geometrie .. da war ich mir dann immer noch nicht sicher. Jürgen Schlender hat dann angeboten bei einem seiner Termine in Süddeutschland ein Punk in meiner Größe mitzubringen, damit ich es Probe fahren kann. Nachdem ich ein Wochenende lang GEO Tabellen diverser Hersteller verglichen habe war ich mir dann zu 95% sicher das ich mich drauf wohlfühlen würde.

Zack bestellt.

Und da ist es nun.

Warum noch ein Gravel Bike? Ich hab ja schon das Lauf True Grit.

Weil es schön ist, weil ich es besonders finde und ich hab gern solche Dinge um mich.

Im Vergleich zu dem Lauf .. das True Grit ist ne Steckbank, schnell und hart (trotz der Gabel).
Das Alutech Punk ist dagegen ein agiler Cruiser, nicht zum Rennen fahren sondern um den ganzen Tag zu fahren.

Rot: Alutech Punk
Punk (Spacerturm wegdenken)
Skinwalls

Rennrad schleppen am Urnersee

Blick nach Süden ins Tal der Alpenreuss Richtung Gotthard

Der Kanton Uri ist schon was ganz besonderes. Die Bergwelt fasziniert, man ist mittendrin in den Alpen. Vom Ufer des Urnersees geht es los über viele große bekannte Pässe. Gotthard, Oberalp, Furka, Susten, Klausen. Und unten am See ist reges Treiben der Windsurfer wie am Gardasee. Man ist unten auf knapp über 400m Höhe, wie am Bodensee. Und oben hinaus geht es weit über 3000m. Dazu kommt noch die Geschichte der Schweiz, die am Vierwaldstättersee ihren Ursprung hat. Hier trafen sich regelmäßig die Vertreter der 3 Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden zur Gründung der Eidgenossenschaft.

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Breitreifen am Rennrad

Bisher galt die unumstößliche Regel bei Rennradreifen: Die Reifenbreite ist egal, hauptsache 23mm. Mit der entspechenden Felge und einem schönen Stahlrahmen mit waagrechtem Oberrohr sieht das natürlich immer noch maximal ästhetisch aus. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Rahmen sind fetter geworden, zuerst Alu, heute Carbon. Neue Erkenntnisse zu Reifenbreiten sind hinzugekommen. Ein breiterer Reifen rollt bei gleichem Druck besser als der schmalere und bringt dadurch auch mehr Komfort, denn Breitreifen fährt man mit max.6bar. Die Felgenbreite hat sich ebenfalls angepasst und somit geht heute die Tendenz ganz klar zu fetten Schlappen. Hier hat natürlich auch der Trend zum Gravelbike, also ein Rennrad mit dem man auch über Schotter fahren kann 😉 mitgewirkt. Hier ist Komfort wichtig und somit ein breiter Reifen. Mit “breit” meine ich beim Rennrad schon 28 und 30mm.

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Die Schwägalp

Im Aufstieg von der Südseite

Das Säntismassiv thront beherrschend über dem Bodenseeraum als erste Bastion der Alpennordseite. Fast jeder aus dieser Region kennt diesen Berg, zu präsent ist er. Bis in den Nordschwarzwald lässt er sich an klaren Tagen sehen. Und dort oben unterhalb des Säntisgipfels, gibt es auch einen Übergang vom Appenzellerland ins Toggenburg, der Schwägalppass, unterhalb der namensgebenden Schwägalp, von wo aus die Seilbahn auf den Gipfel startet. Und anscheinend war auch schon jeder oben im Säntisgipfelrestaurant und hat eine Schweinesumme für Auf- und Abfahrt incl.Frühstück oder sonst ein Essen hingeblättert. Und genau das ist der Grund, warum ich die Schwägalp meide. Zu viel Tourismus, zu einfach zum hinkommen, zu kommerziell. Das schreckt mich einfach ab. Somit fällt auch der Passaufstieg den motorisierten Kollegen anheim und lässt eine Befahrung per Farratt als Horrorszenario erscheinen.

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Das Gefühl von Freiheit

Mein erstes Fahrrad war gar nicht wirklich meins, nur für eine bestimmte Zeit lang. Dann wurde es in der Verwandtschaft weitergereicht, an den- oder diejenige, die jetzt im richtigen Alter war, um Fahrradfahren zu lernen. Auf diesem Weg, war es auch zu mir gekommen. Und trotzdem war dieses Fahrrad etwas besonderes für mich. Ich erinnere mich noch, wie ich damit meine ersten Fahrversuche machte. Zuerst mit Stützrädern – gibt es sowas eigentlich noch? – später dann ohne. Auf dem heimischen Rasen, da war das Verletzungsrisiko geringer, wenn man am Anfang immer wieder umfiel. Wobei das Wort Verletzungsrisiko noch nicht existierte, genauso wenig wie Fahrradhelme. Irgendwann ging es dann ohne Stützräder und ohne umzufallen auch auf der Straße. Das Gefühl von Freiheit beim Fahren auf zwei Rädern hat mich seither nicht mehr losgelassen.

Das nächste Fahrrad war dann exklusiv für mich bestimmt. Wie damals üblich, habe ich es zur Erstkommunion geschenkt bekommen. Dem entwachsen folgten viele Jahre lang irgendwelche Räder, die in der Familie nicht mehr gebraucht wurden. Ein altes Damenrad um damit zur Schule zu fahren. Wurde nicht geklaut und war super lässig. Ein altes Rennrad von meinem Vater, mit umgebautem geraden Lenker und von mir mit Pinsel und Hammerschlaglack neu designt. Und so ging das immer weiter, bis ins zarte Alter von 40.

Da wurde ich von einem Cousin zum Mountainbike fahren „verführt“ und kaufte mir zum ersten mal in meinem Leben selbst ein Fahrrad. Ein Hardtail mit gefederter Vordergabel und Scheibenbremsen – eine Offenbarung. Ein paar Jahre später folgte ein gebrauchtes Fully mit richtig schön viel Federweg und versenkbarer Sattelstütze – von da an sah man mich nur noch mit breitem Grinsen im Gesicht den Berg runter fahren.

Was sollte jetzt noch kommen? Einiges!

Ich fasse das mal stichwortartig zusammen:

Meine bessere Hälfte kauft sich ein Fitness-Bike.

Ich komme nicht mehr hinterher.

Muss am Fahrrad liegen, ganz klar.

Aha, es gibt jetzt sogenannte Gravel-Bikes.

Eurobike in Friedrichshafen.

Ich fahre ein paar Gravel-Bikes zur Probe.

O.k., da geht noch was!

Der 50. Geburtstag naht.

Mal wieder Zeit ein Fahrrad zu kaufen…

Die 50er Feier fällt Corona bedingt aus, schöne Sch…

Aber das Fahrrad wird irgendwann geliefert.

Und jetzt steht es da, bzw. fährt mit mir durch die Lande.

„Und da war es wieder, diese breite Grinsen in seinem Gesicht.“

Blick auf den See vom Haldenhof bei Sipplingen

Was soll ich noch sagen, zu dieser Fahrrad Kategorie ist ja eh schon genug gesagt worden. Sicherlich polarisiert der ganze Gravel-Hype auch, und wie ich finde, durchaus zurecht. Schließlich wurde ja damit das Fahrrad auch nicht neu erfunden.

Aber was mich betrifft, sag ich mal so: „Noch nie war soviel Vortrieb wie heute“.

Im Hegau: kurz vor Weil, an der Abzweigung nach Watterdingen (Mallau)

Das Bike läuft wie blöd und wenn ich nicht aufpasse, fahre ich mich kaputt damit. Ich muss noch lernen mich zu beherrschen. Aber es macht halt einfach Laune!

Und es ist immer noch da, dieses Gefühl von Freiheit, wenn ich mit dem Fahrrad fahre.

Wie damals, immer noch ohne Stützrädle, nur viel schneller 🙂

Just Ride with True Grit

Deeper shades of red descending
Smear our names, the stains unending
Turn forgiveness
With the lens distorted
Crush the infidel and turn about
Famine in our heart
Bring up the silence louder
Eradicate the lungs and take us higher

Weighed upon a wider scale
Afraid to see what takes us down
Sing destruction, sing of unfulfillment
Search abandoned, let the blood be fevered
Ridden of the self provided things get easier
Ignite our minds and let’s burn brighter now

  • long 4 speed
  • 30mm of front suspension 
  • 1.070g frame
  • 850g fork
  • single piece front triangle
  • beer or gear?

Coronakrise und Radfahren

Anfangs war das Gefühl der peinlichen Unangemessenheit, angesichts der gesamten Notlage und der erschütternden Situation in der Lombardei, wo wir noch vor wenigen Wochen ein paar wunderschöne Radtage verbringen durften, jetzt nach draussen zu gehen und Rad zu fahren, sich dem Vergnügen hinzugeben.

Doch nach Tagen der Traurigkeit und des Bewusstwerdens, empfinde ich es als Reinigung von Körper und Geist, gemächlich im Hier und Jetzt, die Schönheit des aufkommenden Frühlings bewundern, die schönen Feinheiten der heimischen Landschaft erkennen, die aussergewöhnliche Ruhe und den Frieden als Balsam zuzulassen.

Wir stehen am Anfang einer Veränderung.