Am Bodensee gibt es klare und logische Routen. Wie etwa die Runde um den Obersee. Das ist der große Teil vom Bodensee östlich von Konstanz. Wenn man diese Tour von Konstanz aus in Angriff nimmt, sind es ziemlich genau 140km. Die Höhenmeter sind dabei, zum Glück, vernachlässigbar.
Eine Entscheidung muss allerdings vorher gefällt werden: wie rum? Uhrzeigersinn oder dagegen? Wir wählten die dagegen. Pragmatischer Grund: beim wichtigen Halt in Bregenz, wo die Hauptwegzehrung eingenommen werden sollte, sind bereits 80km absolviert UND man fährt am Nachmittag auf deutscher Seite und kann sich mit Kaffee und Eis verlustieren, ohne den Geldbeutel zu arg zu strapazieren. Dies wäre bei einer Einkehr auf schweizer Seite heftiger ausgefallen.
Das Schöne am Obersee ist die Weite über den See und die Weite zu den Alpen hin. Die Größe des Bodensees wird einem deutlich bewusst. Man hat immer, entsprechende Sicht vorausgesetzt, den See und die Alpen im Sichtfeld. Einfach großartig. Man ist sofort fasziniert. Die schönste Jahreszeit ist jetzt im Frühjahr, wenn die Gipfel noch weiß sind und somit deutlich hervortreten. Das Panorama von Friedrichshafen oder Meersburg aus ist beeindruckend.
Zu empfehlen ist auch am Rheindelta das Rohrspitz auszufahren, also über das Schwemmland bis vor ans Ufer beim Seerestaurant. Das ist zwar ein kleiner Umweg, aber es lohnt sich. Leise Natur, andere Landschaft als bisher, irgendwie nordisch angehaucht mit Damm und Schilf. Doch beim Blick nach hinten türmen sich die Alpen auf und man weiß wieder, wo man ist.
Die Stationen: Konstanz – Romanshorn – Rheindelta – Bregenz – Lindau – Friedrichshafen – Meersburg – Fähre – Konstanz