Nachdem ich mit meinem Plädoyer auf die Darkside des Bodenseegebietes bei Herrn racing_fool kläglich gescheitert bin, möchte ich nochmals auf die Strenge des Nebels in dieser Beckenlage hinweisen.
Denn diesen Winter hatte die Bodenseeregion von November bis jetzt fast täglich hochnebelartige Stratusbewölkung oder sogar Bodennebel, verbunden mit strengem Dauerfrost. Und das fiese und niederträchtige daran war, dass dies oft die einzige Region in Mitteleuropa war ohne Sonnenschein und Wärme. Es war diesmal so extrem, dass es eine sog. Teilgfrörne am Bodensee gab, mit dem zugefrieren des Gnadensees, sodass man trockenen Fusses oder mit Schlittschuhen vom Nordufer (Hegne, Allensbach) auf die Insel Reichenau gelangen konnte.
Was tut man in so einer Situation? Man verfällt in eine Art Winterschlaf, Körper und Geist fahren runter, man schäft viel, oder man geht doch raus am Wochenende und fühlt sich dann doch gut, weil man es eben geschafft hat, raus zu gehen. Mit dem Ratt ist es schon eine Überwindung, weil man sich komplett vermummen muss um nicht einzufrieren.
Und dann gibt es noch die sehr erfreuliche Abwechslung, wenn das Wetter und die Schneesituation am Wochenende eine Flucht ins Skigebiet ermöglichen. Schnee gab es leider erst sehr spät, aber dann hat das Wetter auch gepasst und wir konnten unendlich Sonne tanken im schweizerischen Toggenburg. So ein Tag wischt alles weg, man ist nur noch glücklich und zehrt von dessen Fülle und Wucht. Wenn dann auch noch die Pisten passen und man in den Flow des carven kommt, dann ist man versöhnt mit der Welt und dem Wetterverantwortlichen.
Aber es sei trotzdem gewarnt: es gibt viele, und ich kenne ein paar davon, die dem Bodenseenebel nicht standhalten können und wegziehen. Denn auch hier gilt die alte Weisheit, dass man nicht den Wecken und den Fünfer haben kann.
Juchhu – die Blogging season 2017 ist eröffnet 🙂 und gleich wird weiter gemeckert. Cookie du bist doch eine alte (Piense) geworden! Wo auf den Bildern ist hier Nebel zu sehen? Solange auf den Fotos dein Rädle unverschwommen und nicht nebulös abgelichtet ist, würde ich hier kaum von Lufteintrübungen sprechen wollen! Ich könnte dir zu Gute halten, dass vielleicht deine Brillengläser witterungsbedingt nicht den optimalen Durchblick lieferten (aka “beschlagen”)?
Alles in allem glaube ich aber nur, dass es sich hier wieder nur um fingiertes Gejammer handelt, damit der Betrachter der Toggenburg Bilder nicht komplett vom Neid zerfressen wird …
Und? Wart ihr jetzt bekuft auf der Reichenau?
Die Hufe ääh Kufen habe ich weiter vererbt.
Der Schock sitzt übrigens tief von wegen zugefrorener See. Ich dachte, das sind Legenden aus dem Mittelalter oder noch eher aus der letzten Eiszeit. Dass es sowas heute noch gibt, in einer modernen, aufgeklärten und vernuftbezogenen Welt, das ist ein Skandal. Da mach’ ich nicht mit!
hmmm, nicht jammern …
http://www.mountainbike-magazin.de/know-how/werkstatt/so-bauen-sie-einen-spikereifen.480042.2.htm
=> tun, fahren und sich an blöden Gesichtern erfreuen 🙂
Ja, ja, die Nordschwarzwälder tun sich halt noch schwer mit dem Nebel.
Bis in ein paar Jahren werdet Ihr Euch daran gewöhnt haben, der Hermann war auch nicht begeistert davon, habe ich ja schon mal von erzählt:
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Mein lieber Klausi 🙂 Vielen Dank für dieses tiefsinnige Gedicht vom Hermann, der es ja wissen sollte. Seinen Worten zufolge, muss ihm der Nebel aber schon ordentlich eine mitgegeben haben. Somit heißt es jetzt, im Halbjahr des Lichts, erst mal ordentlich Luft holen!